14. E schéinen an dezente Liewensowend

In Luxemburg, wie in vielen anderen Ländern auch, leben die Menschen durchschnittlich immer länger. Die ADR begrüßt dies nicht nur, sondern ist der festen Überzeugung, dass sich Gesellschaft und Politik noch viel stärker als bisher mit dieser Entwicklung befassen müssen. Die Gesellschaft schuldet es ihren älteren Mitbürgern, auf ihre besonderen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.

Die ADR wird dafür sorgen, dass jeder nach späadrens 40 Arbeitsjahren, oder aber späadrens nach Vollendung des 65. Lebensjahres, Anrecht auf eine angemessene Rente hat. Meistens ist die finanzielle Unabhängigkeit ein wichtiges Element eines würdevollen Lebensabends.

Nicht jeder ist vor dem Alter gleich. Das Pensionssystem muss flexibel gestaltet werden, um zum Beispiel Leuten, die schwere Arbeit verrichtet oder Schichtarbeit geleistet gearbeitet haben, einen früheren Eintritt in den Ruhestand zu erlauben, ohne größere finanzielle Einbußen zu erleiden oder einen künstlichen Umweg über die Invalidenrente gehen zu müssen. Weitere Details werden im Kapitel über die Renten behandelt.

Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass ältere Menschen, die es wünschen, so lange wie möglich in der Gesellschaft aktiv bleiben und ihre Erfahrung und ihr Wissen an die nachfolgenden Generationen weitergeben können.

Die Gesundheit ist nicht nur das kostbarste Gut der Menschen, sondern darüber hinaus auch eine wichtige Voraussetzung, um in der Gesellschaft aktiv zu bleiben. Die ADR wird sich dafür einsetzen, dass eine Gesundheitskasse den Menschen während ihres ganzen Lebens Präventivmedizin anbietet und die nötigen Sensibilisierungskampagnen durchführt, damit die Bürger möglichst lange gesund und aktiv bleiben können.

Die ADR setzt sich dafür ein, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Die ambulanten Hilfsdienste müssen kontinuierlich an die Bedürfnisse angepasst werden und über gut ausgebildetes Personal verfügen das sich auch auf Luxemburgisch ausdrücken kann. Sicherlich sollen die Pflegedienste kosteneffektiv arbeiten, doch ist dies allein nicht das Wesentliche. Menschen haben nun einmal nicht nur körperliche Bedürfnisse. Eine respektvolle Behandlung ohne allzu großen Zeitdruck ist das, was viele Menschen sich wünschen. Ältere Menschen, die dies möchten, sollten auch ein Anrecht auf einen Platz in einem Seniorenheim haben, wo sie einerseits die nötige Betreuung bekommen, andererseits aber so autonom wie möglich leben können. Auch im Seniorenheim sollen die Menschen ihren Hobbys weiter nachgehen können, wobei die Heime die nötigen Infrastrukturen bereitstellen sollten (Unterkünfte für Haustiere, Gartenparzellen, Fitness- und Wellnessbereich, Garage für ein eigenes Automobil, Bibliothek, Atelier- und Hobbyräume). Um dies zu ermöglichen, muss auch an neue Wege gedacht werden: statt nur klassische Altersheime anzubieten, könnten auch kombinierte Wohn- und Pflegeanlagen gebaut werden, auch von privaten Investoren, die besonders auf die Bedürfnisse der älteren Mitbürger abgestimmt sind. Solche Investitionen können durch staatliche Garantien gezielt gefördert werden.

Die ADR unterstützt auch das Benevolat in der Altenpflege. Es ist in ihren Augen sehr wichtig, der Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken und so auch Selbsttötungen zu vermeiden.

Die ADR hat bei ihren Vorschlägen in der Wohnungsbaupolitik auch Wert auf Einrichtungen gelegt, die ein betreutes Wohnen ermöglichen sollen. Insbesondere für ältere Menschen ist es wichtig, dass die meisten Geschäfte die man für den Alltag braucht, sowie einige Arztpraxen sich in unmittelbarer Nähe solcher Wohnanlagen befinden.

Besonders für ältere Menschen ist es wesentlich ohne Angst vor Überfällen und Kriminalität leben zu können. Angesichts der erschreckenden Zunahme solcher Straftaten, wird die ADR den Kampf gegen die Kriminalität zu einer ihrer wichtigsten Prioritäten machen. Gewalttaten, Betrug, Diebstahl und materielle Ausbeutung im Zusammenhang mit schwachen und älteren Personen müssen mit aller Härte verfolgt werden. Ältere Betrugsopfer werden besser geschützt.

Die Polizei sollte in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Aufklärungsversammlungen besonders für ältere Mitbürger organisieren.

Ab einem bestimmten Abhängigkeitsgrad ist die Aufnahme in ein Pflegeheim oft die beste Lösung. Der Staat, im Verbund mit den Gemeinden und Trägerorganisationen, muss dafür sorgen, dass genügend Pflegebetten zur Verfügung stehen. Verschiedene Pflegeheime könnten sich auf bestimmte Bedürfnisse spezialisieren (z.B. Demenz). Auch in Pflegeheimen sollten ältere und kranke Menschen ihre noch verbleibende Autonomie bestmöglich ausnützen können. Auch und besonders hier muss sich der ältere und kranke Mensch stets in seiner luxemburgischen Muttersprache ausdrücken dürfen! Die Würde des Menschen ist das oberste Gebot.

Nach Möglichkeit sollen Pflegeheime mit Räumen ausgestattet werden, die leichte medizinische Eingriffe ermöglichen, um in den letzten Lebenswochen die Hin- und Herfahrten zwischen Pflegeheim und Krankenhaus zu vermeiden. Weiter müssen die Pflegeheime so ausgestattet werden, dass sie ihren Patienten auch Palliativmedizin anbieten können, gegebenenfalls über externe Dienste, damit die Menschen ihre letzen Tage in vertrauter Umgebung verbringen können. Alters- und Pflegeheime sollten über einen gekühlten Raum verfügen, der sich dazu eignet von verstorbenen Personen in Würde und Ruhe Abschied nehmen zu können. Derzeit müssen verstorbene Menschen oft sofort weggebracht werden um sie an einem dafür vorgesehenen Ort unterzubringen. Menschen, die ältere Menschen pflegen, sollen eine möglichst gute Ausbildung erhalten. Familienangehörige, die diese Aufgabe übernehmen, müssen eine materielle Anerkennung für diese Leistung erhalten.

Die ADR ist grundsätzlich gegen jede Form der Euthanasie. Sie begrüßt daher das Gesetz über die Palliativmedizin und wird sich dafür einsetzen, dass dieses Gesetz so schnell wie möglich flächendeckend Anwendung findet, auch wenn diese Umsetzung in kurzer Zeit große finanzielle und personelle Ressourcen beanspruchen wird. Eine korrekte Anwendung der Möglichkeiten der Palliativmedizin, sowie eine Informations- und Sensibilisierungskampagne werden den Rückgriff auf die aktive Euthanasie hoffentlich zur Ausnahme machen. Die ADR wird die Anwendung der beiden Gesetze (Palliativmedizin bzw. aktive Sterbehilfe) genauestens verfolgen, um gegebenenfalls notwendige gesetzliche Korrekturen einzufordern.