Geschicht vun der ADR: eng Chronologie (Oktober 1986 – Mäerz 2012)

13. Oktober 86
Pressekonferenz der NGL
Zitat aus dem NGL-Kontakt: „Die NGL legte als erste und einzige Gewerkschaft der Öffentlichkeit Zahlenmaterial vor, welches klar bewies, wie krass die Unterschiede in Luxemburgs Pensionswesen sind. Die NGL verlangte eine enge Zusammenarbeit der Gewerkschaften des Privatsektors, um dieser Entwicklung geschlossen entgegenzutreten.“

In einer Pressemitteilung wurden folgende Zahlen betreffend die durchschnittliche Höhe der monatlichen Renten und Pensionen in 1985 genannt: Arbeiter: 28.160 Fr., Privatbeamte: 34.962 Fr., Öffentlicher Dienst: 74.070 Fr., wobei das sogenannte Härtefallgesetz den Graben noch weiter vertiefen würde.

Bericht H-Vorstand NGL vom 7. November + Bericht Exekutive NGL vom 17. November 86

Ende Oktober – Anfang November Unterredungen mit „anderen neutralen Gewerkschaften“ (FEP und Aleba) bezüglich Bildung einer Konfederation, die 24.000 Mitglieder zählen würde.

„Nachdem am 5. November (1986) Generalsekretär Gibéryen mit FEP-Präsident René Merten in einem zweistündigen Gespräch übereinkamen, dass es sinnvoll wäre, dass die Gewerkschaften FEP-FIT, ALEBA und die NGL ihre Kräfte vereinigen müssten um gemeinsam in einem spezifischen Punkt der Rentenproblematik zu handeln, fand am 13. November ein erster Meinungsaustausch im FEP-Gebäude statt. Was den spezifischen Punkt der Rentenaufwertung im Privatsektor anbelangte, konnte überraschenderweise eine schnelle Einigung gefunden werden. Diese gemeinsamen Ansichten sollen in einer weiteren Sitzung am Montag den 17. November im ALEBA-Sitz in einer Pressemitteilung festgehalten werden. “

In dieser gemeinsamen Sitzung vom 17. November 1986 wurde diese Pressemitteilung von ALEBA-Präsident Storck verfasst. Die für den 21. November geplante Zusammenkunft, in der die Pressemitteilung von den drei Präsidenten unterzeichnet werden sollte, platzte allerdings, weil die Präsidenten von ALEBA und FEP keine Zeit hatten. Die NGL-Exekutive ist darüber enttäuscht und beschließt, „dass, sollte sich die FEP oder ALEBA nicht kurzfristig entscheiden, die NGL ihren eigenen Weg gehen wird.

FEP-Präsident Merten ist nicht mit globaler Rentenreform einverstanden, er will Autonomie der Kassen erhalten. Erstmals wird die Forderung einer 5/6-Pension für den Privatsektor ins Gespräch gebracht. Bericht Exekutive NGL vom 6.Dezember + H-Vorstand vom 15. Dezember 86.

„Der Landespräsident (NGL, Josy Simon) ist empört über die unnötigen Verzögerungen durch die FEP in Sachen gemeinsame Stellungnahme Rentenreform. Er betont, dass er nicht mehr bereit sei, über weitere Unterredungen mit der FEP überhaupt noch zu diskutieren“

„Der Generalsekretär (Gast Gibéryen) gibt Erklärungen über den im L.W. erschienenen Artikel über eine geplante Dachorganisation NGL-FEP-ALEBA. Da diese Organisation nicht zustande kommt, wird die NGL die von den drei Gewerkschaften gutgeheissene und vom ALEBA-Präsidenten verfasste Pressemitteilung allein herausgeben, da auch die ALEBA nicht an einer gemeinsamen Aktion zur globalen Rentenreform teilnehmen wird“.

NGL hat gemeinsame Pressemitteilung von NGL, ALEBA und FEP allein veröffentlicht, weil bei den anderen unnötige Verzögerungen und Interesselosigkeit im Spiel war.

Detailliertes Rentenprogramm soll ausgearbeitet werden und Regierung und Parteien vorgestellt werden. Wenn von dieser Seite keine Unterstützung, dann landesweite Aktionen.

5.000 NGL-Aufkleber „5/6-Pensioun fir jiddfereen“ sollen gedruckt und den NGL-Mitgliedern mit dem Neujahrsbrief zugeschickt werden. Bericht Exekutive NGL vom 22. Dezember 86 + 12. Januar 87. Die Aktion hat ein „allgemein gutes Echo“ in der Öffentlichkeit gefunden. Eine Plakataktion wird in die Wege geleitet. 100 Plakatschilder werden in Eigenarbeit hergestellt.

Unterredungen mit den Parteien:
GAP 28. Januar 87 (nicht sehr aufschlussreich und somit wenig positiv)
DP (Thema ausgiebiger diskutiert)

25. Februar 87
Unterredung mit Gesundheitsminister Benny Berg
Der Minister sagt, dass maximal eine Aufbesserung von 3,6 bis 4 Prozent möglich wäre.

Bericht Exekutive NGL vom 2. März 87
„Nachdem auch bei den Unterredungen mit den Parteien sowie Gesundheitsminister Benny Berg nicht viel positives in Hinsicht 5/6-Pension zu erwarten sei, kam die Exekutive zur Ansicht, dass man jetzt die nötigen Schritte zu Aktionen einleiten solle. In der Dringlichkeitssitzung des Hauptvorstandes vom 5. März soll den Delegierten vorgeschlagen werden, am 28. März eine Protestmanifestation zu organisieren…..Am 12. März soll eine Organisationsversammlung für den Protestmarsch stattfinden, zu der alle Organisationen zwecks Beteiligung an der Organisation eingeladen werden (OGBL – LCGB – ALEBA – FEP – Buchbinderverband – Journalistenverband – Bauernverband – Handwerkerverband – Amiperas – Alters-und Invalidenverband usw.“

Am 9. März Pressekonferenz der NGL: Die Manif vom 28. März wird angekündigt

Bericht Exekutive NGL vom 23. März 87
„Die KPL sei an sich auf der ganzen Linie mit den NGL-Forderungen einverstanden, da aber die KPL-Militanten gleichzeitig fast ausschliesslich Mitglieder des OGB-L seien, könnten sie sich nicht offiziell an der Manifestation beteiligen, da der OGB-L mit dem Projekt Berg einverstanden sei.“

23. März 87
Die NGL, der Luxemburger Rentner- und Invalidenverband (LRVI) und die Union des Journalistes luxembourgeois (UJL) beschließen, eine gemeinsame Presseerklärung zu veröffentlichen.

Der LRVI wird an der Protestmanifestation teilnehmen. Er begründet seine Teilnahme damit, „dass der OGB-L dem Projekt Berg seine Zustimmung gegeben hat“.

Die AJL (Association des journalistes luxembourgeois) erklären per Telegramm, nicht an der Manif teilzunehmen und warnen die Organisatoren davor, den Namen der AJL auf keinen Fall auf die Plakate für die Manif zu setzen.

Protestmanifestation vom 28. März 87
Redner: Gast Gibéryen, Jos Ruckert, Jos Lorent, Josy Simon

Luxemburger Wort: „Ausser der Abgeordneten Viviane Reding und der Stadträtin Hilda Rau-Scholtus hielten sich die Politiker hinter dem Berg bei der Rentenmanifestation von vorgestern Samstag, an der schätzungsweise 800 Personen teilnahmen“.

16. Juli 1987
Parlament votiert 7%-ige Aufbesserung der Renten

Bericht Exekutive NGL vom 30. März 87: NGL-Präsident Josy Simon zeigt sich enttäuscht darüber, „dass bei der Protestmanifestation die Beteiligung nicht so ausgefallen sei, wie man sich diese erhofft hatte“. Dennoch sei die Manifestation für die NGL ein noch nie dagewesener und wahrscheinlich nie wiederkehrender publizistischer Erfolg.

1. Mai 1987
Feier der NGL in Ettelbrück
Erneut wird eine grundlegende Reform des Rentenwesens verlangt

Bericht Exekutive NGL vom 11. Mai 87: Zur Gründungsversammlung einer 5/6-Aktionsgemeinschaft am 12. Mai sind 45 Organisationen angeschrieben worden. Auch Einzelpersonen wurden per Pressemitteilung zur Mitarbeit aufgerufen. „Der Landespräsident liest dann ein Schreiben des Mannes vor, der in der LUX-POST einen Aufruf zur Gründung einer 5/6-Partei eingereicht hatte. Eine Diskussion über dieses Thema wurde angeregt und wird zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt“

Gründungsversammlung vom 12. Mai 1987 im Centre Convict.
Bericht Exekutive NGL vom 18. Mai 87: „Der Landespräsident (Josy Simon) kommt (…) auf die 5/6-Aktionsgemeinschaft zu sprechen, an der auch der LCGB teilgenommen hat. Wie weit sich der LCGB weiter engagieren wird, bleibt abzuwarten.“

Bericht Exekutive NGL vom 25. Mai 87: Am 26. Mai findet erneut eine Sitzung zwecks definitiver Gründung sowie Zusammensetzung des Aktionskomités statt im Convict-Centre in Luxemburg. Festgehalten wurde, dass falls keine anderen Organisationen Teilnehmen, die NGL und die ULJ sowie die interessierten Privatleute dieses Komité allein gründen und besetzen werden, um dann weitere Aktionen zu planen.

Bericht Exekutive NGL vom 1. Juni 87: “Die Versammlung zwecks Gründung des 5/6 Aktionskomités wurde vom LCGB nicht mehr besucht, so dass sich dieses Komité aus NGL, UJL sowie zwei privaten Personen zusammensetzt.“

5. Juni 87
Die Arbeiterkammer appelliert einstimmig an die Regierung „die nötigen Vorbereitungsarbeiten einzuleiten, um die geforderte Globalreform des Pensionsregimes im Hinblick auf eine Volksversicherung und die Verallgemeinerung der 5/6-Pension so bald wie möglich zu verwirklichen“.

Bericht Exekutive NGL vom 29. Juni 87: „Es stellt sich heraus, dass der Journalist Jos. Lorent nicht mehr Präsident der UJL ist und auch nicht mehr im Vorstand derselben ist. Somit entsteht ein neuer Moment, der den Generalsekretär (Gibéryen) bewog, Rücksprache mit Frau Viviane Reding, der neuen Präsidentin der UJL zu nehmen. Die UJL werde weiterhin in der Person des Herrn Lorent in der Aktionsgemeinschaft mit machen. Auch der Vertreter des LCGB lässt wissen, dass er in der nächsten Sitzung wieder als Beobachter dabei sein werde. Die Exekutive ist der Meinung, dass der LCGB in der letzten Sitzung vier Beobachter gesandt habe und man von nun an keine Rücksicht mehr auf solche unnötigen Verzögerungen nehmen werde und die Aktion soll nun endgültig anlaufen…Die Petitionsaktion soll anlaufen…“

Der Verfasser der 5/6-Parteiidee soll zwecks Teilnahme an der nächsten Sitzung des Aktionskomités am 6. Juli eingeladen werden.

1. Juli 1987: Rentenaufbesserung von 7 Prozent tritt in Kraft

Bericht Exekutive NGL vom 6. Juli 87: Es wurde über die Zusammensetzung des 5/6-Aktionskomitees diskutiert. Falls die Vertreter der UJL sowie der Beobachter des LCGB nicht an der nächsten Sitzung teilnehmen und ihre offizielle Teilnahme am Komitee nicht einreichen würden, soll die Aktion unter dem alleinigen Namen der NGL weiterlaufen.

Auf der Petitionsliste soll folgender Text unterzeichnet werden: Die Unterzeichneten fordern die Abschaffung des Zweiklassensystems im Luxemburger Rentenwesen, durch die Einführung der „5/6-Pensioun fir jiddfereen“.

15. Juli 87: Jean Regenwetter, LSAP-Abgeordneter und Direktor der Arbeiterkammer, die eine Volksversicherung und die Verallgemeinerung der 5/6-Pension verlangt hat, stellt auf RTL die 5/6-Forderung als unrealistisch und unbezahlbar hin. Er wird von der NGL dafür scharf angegriffen und als Direktor der Arbeiterkammer zum Rücktritt aufgefordert.

27. Juli 87: Gast Gibéryen zum ersten Präsidenten des 5/6-Aktionskomitees gewählt.

24. Februar 88: Der Vorstand des AK 5/6 überreicht dem Präsidenten des Parlaments, Léon Bollendorf das Ergebnis der Unterschriftenaktion. Annähernd 10.000 Personen hatten die Petition zugunsten eines einheitlichen Rentenregimes unterschrieben.

17. März 88: Erste ordentliche Generalversammlung des AK 5/6 im Novotel

18. April 88: Vorstandssitzung des AK 5/6

Unterredungen: LSAP am 1. Juni und CSV am 6. Juni 1988
Es nehmen Vertreter der NGL, der UJL und der Mittelstandsvereinigung teil.

Die Parteien werden aufgefordert, bis zum 15. Juni klare Aussagen zu machen und bis zum 31. Dezember ein „richtungweisendes“ Gesetz zu stimmen. Desweiteren wird befürchtet, der OGBL würde versuchen, mit seiner geplanten Manifestation dem Aktionskomitee den Wind aus den Segeln zu nehmen und der LSAP über die nächsten Parlamentswahlen zu helfen.

Bericht Exekutive vom 13. Juni 88: „Der Generalsekretär gibt Aufklärung über die stattgefundenen Unterredungen mit den Parteien betreffend der Einführung einer Volksversicherung. Die LSAP habe sehr positive Zusagen gemacht und betont, dass die Idee einer Volksversicherung stets auch die ihre war und dass sie bereit wäre, über deren Einführung zu diskutieren, falls die CSV ebenfalls ihre Zusage gäbe. Die DP habe nur bedingt eine Zusage gegeben, sei aber mit dem Prinzip einer Volksversicherung als Endziel einverstanden.“

Bericht Exekutive vom 27. Juni 88: Der LCGB hat die NGL zu einer Unterredung eingeladen, um an gemeinsamen Aktionen zum Thema Volksversicherung teilzunehmen. Die NGL wird an dieser Unterredung teilnehmen, aber „keine Untergrabung der wirklichen Forderungen zulassen“.

Pressemitteilung des Aktionskomitees 5/6-Pensioun fir Jiddfereen vom  28. Juni 88
Bericht über die bisherigen Gespräche mit verschiedenen Parteien. „Abschliessend hält der Vorstand an seiner Forderung nach Einführung einer Volksversicherung mit gleichen Rechten und Pflichten für alle Versicherten fest. Diese eindeutige Forderung muss nach dem Dafürhalten des Aktionskomitees noch vor den nächsten Parlamentswahlen durch eine bindende gesetzgeberische Massnahme abgesichert werden“.

Bericht Exekutive vom 11. Juli 88: „Am 18. Juli soll nun auch die Unterredung mit der CSV stattfinden. Anschliessend an diese Sitzung soll eine Unterredung mit dem FLB „Fräie Lëtzebuerger Baureverband“ stattfinden. Selbige haben eine Unterredung betreffend eine Mitgliedschaft im Aktioonskomitee „5/6-Pensioun fir Jiddfereen“ angefragt“.

Bericht Exekutive vom 18. Juli 88: Es wird befürchtet, das Taktieren des LCGB könnte darauf hinzielen, „um das Ganze über die Sozialwahlen hinauszuschieben, sogar eventuell über die Parlamentswahlen“.

„Was das Aktionskomitee angeht, so habe der FLB (Fräie Lëtzebuerger Baureverband) beschlossen, diesem beizutreten, sowie auch die Aktion Mëttelstand ihre Unterstützung zugesagt hat. Da aber laut Statuten des Aktionskomitees keine Organisation als solche beitreten kann, soll der Weg zur Zusammenarbeit mit allen Organisationen offengemacht werden.

Eine Diskussion über die Hintergründe, welche das „Luxemburger Wort“ bewegt die Aktion zu unterstützen, wurde angeregt, sowie auch die Hintergründe des LCGB und OGBL analysiert wurden. Klar schälte sich heraus, dass es sich hier nur um wahlpolitische Hintergedanken handeln könne“.

Der Landespräsident teilt mit, dass er aus sicherer Quelle erfahren habe, dass OGBL und LCGB von ihren Parteien den Auftrag erhalten hätten, die Aktionen des Aktionskomitees „5/6-Pensioun fir Jiddfereen“ zu untergraben bis über die Parlamentswahlen hinaus.

Der Generalsekretär gibt Aufklärung über die Unterredung mit der CSV, welche sich auch positiv für mehr Rentengerechtigkeit ausgesprochen habe“.

20. August 88 (Luxemburger Wort)
Vorstand erweitert durch Vertreter von FLB, Akt. Mëttelstand und Fräi Wënzer
Bericht Exekutive vom 12. September 88: Im Aktionskomitee wird die Generalversammlung vorbereitet sowie ein Arbeitspapier betreffend ein Kadergesetz ausgearbeitet.

27. September 88
Ausserordentliche Generalversammlung im Novotel. Bericht über Gespräche mit den Parteien. Annahme einer Gesetzesvorlage betr. ein einheitliches Pensionssystem.
Bericht Exekutive vom 17. Oktober 88: „Ein gemeinsamer Text der Gewerkschaften, der in einer letzten Sitzung ergänzt wurde, wird vorgelesen und soll unterschrieben werden. Die anschliessenden Erklärungen bezeugen klar, dass die anderen Gewerkschaften alle Forderungen des Aktionskomitees nun voll akzeptiert haben“.

18. Oktober 88
Ultimatum an Parlament, bis zum 1. Dezember 88 das vorgeschlagene Einheitsgesetz zu verabschieden
Bericht Exekutive vom 21. November 88: „Da keiner der angeschriebenen Deputierten auf das Schreiben des Aktionskomitees betreffend das Rahmengesetz reagiert hat, sollen selbige nochmals angeschrieben werden“. Bericht Exekutive vom 5. Dezember 88: „Da weder Parteien noch Deputierte eine klare Aussage zu dem Rahmengesetz des Aktionskomitees machten, müssen nun weitere konkrete Schritte eingeleitet werden. Um die diesbezüglichen Aktionen einzuleiten, soll am 19. Dezember um 20.00 Uhr im Hotel NOVOTEL eine ausserordentliche Generalversammlung stattfinden. Dieser Generalversammlung soll eine Beteiligung an den kommenden Parlamentswahlen vorgeschlagen werden. Ein Aufruf soll an alle Bürger gehen zwecks Beteiligung als Kandidat an diesen Wahlen.“

12. Dezember 88
Parlamentspräsident Léon Bollendorf teilt mit, dass die Petitionskommission in ihrer Sitzung vom 15. November beschlossen hat, die Petition an den Ausschuss für soziale Sicherheit weiterzuleiten. Bericht Exekutive vom 12. Dezember 88: „Was die Beteiligung von Frau Lulling an diesen Wahlen angehe, so sei wohl ein Schreiben eingegangen, in dem Frau Lulling ab 1. Januar 89 ihre Mitarbeit anbietet, aber von einer Kandidaturerklärung sei überhaupt keine Rede, da noch nicht feststehe, ob das Aktionskomitee sich an den Wahlen beteilige“.

19. Dezember 88
Ausserordentliche Generalversammlung im Novotel. Beschluss, bei den Parlamentswahlen vom 18. Juni 89 zu kandidieren (188 Stimmberechtigte, 183 Ja, 5 Enthaltungen)

20. Dezember 88
LW-Leitartikel „Gab es keinen anderen Weg?“ (lz)
Bericht Exekutive vom 16. Januar 89: „Nachdem im L.W. ein Aufruf zur Beteiligung an den Parlamentswahlen als Inserat aufgegeben worden war, wurde festgestellt, dass das Echo hierzu äusserst positiv war. Verschiedene Personen hätten schon ihre Unterstützung zugesagt, sowie sich einige weitere Kandidaten gemeldet hätten“. Bericht Exekutive vom 30. Januar 89: „Der Generalsekretär teilt mit, dass die ALEBA Interesse an der Aktion 5/6 bekundet. Am 31. Januar findet eine Sitzung des Aktionskomitees statt, in welcher Vorgespräche zum Aufstellen der Listen geführt werden“.

16. Februar 89
Parlament votiert 3,55%-iges Rentenajustement; heftige Diskussionen über Rentensystem

Bericht Exekutive vom 27. Februar 89: „Der Generalsekretär teilt mit, dass auf Goodyear an die 300 neue Mitglieder für das Aktionskomitee gesammelt wurden von Kollege Jos. Brahm. Er will weitere 50 Mitgliedskarten zugestellt bekommen“.

9. März 89
Generalversammlung und  Verabschiedung der Kandidatenlisten

Bericht Exekutive vom 13. März 89: „Der Generalsekretär gibt einen kurzen Überblick über die ausgezeichnete Generalversammlung des Aktionskomitees 5/6“.

17. April 89
Das Aktionskomitee 5/6 deponiert seine Kandidatenlisten in den vier Wahlbezirken.

19. April 89
Die Listennummern werden vergeben. Das Aktionskomitee 5/6 erhält die Nummer 11.

18. Juni 89
Parlamentswahlen
Das Aktionskomitee verzeichnet einen unerwarteten Erfolg und erringt auf Anhieb 4 Mandate. Im Landesdurchschnitt werden 7,31 Prozent erreicht (Osten 11,42%, Norden 10,04%, Zentrum 7,53%, Süden 6,37%). Gewählt wurden: Gast Gibéryen, Jean-Pierre Koepp, Roby Mehlen und Josy Simon.

10. Oktober 89: Treppenbesetzung im Parlament

Nachdem die Forderungen der 9 Fraktionslosen im Parlament auf Gleichbehandlung mit den Fraktions-Abgeordneten bei der Parlamentspräsidentin Erna Hennicot-Schoepges auf wenig Gehör stießen, besetzten die Abgeordneten des Aktionskomitees 5/6, GAP, GLEI und der Kommunisten anlässlich der ersten Parlamentssitzung die zum Plenarsaal führende Treppe. Darauf orderte die Parlamentspräsidentin die Gendarmerie und ließ die Treppe gewaltsam räumen. Die Protestler wurden anschließend für 10 Sitzungen gesperrt. Weil der CSV-Abgeordnete Willy Bourg bei dieser Aktion handgreiflich geworden war, fand in der letzten Dezember-Sitzung auf Antrag der Fraktionslosen eine Debatte statt, bei der der kommunistische Deputierte René Urbany eine unvergessliche Rede hielt.

12. November 89
Nationalkongress in Mersch:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: John Bram (folgt auf Gast Gibéryen)
Generalsekretär: Jean Jaerling (folgt auf Aly Jaerling)
Generalkassierer: Jules Backes (folgt auf Christian Deloge)

Das Aktiounskomitee 5/6 Pensioun fir jiddfereen nennt sich ab sofort Aktiounskomitee 5/6

 

21. März 90
Parlamentspräsidentin Hennicot-Schoepges teilt mit, dass den „Non-inscrits“ auf Nr. 13 rue du Marché-aux-Herbes eine Immobilie zur Verfügung gestellt wird, die diese unter sich aufteilen sollen. Die „Treppenbesetzung“ trägt Früchte.

2. Dezember 90
Nationalkongress in Frisingen.
Neuwahl Vorstand:

Präsident: John Bram
Generalsekretär: Edouard Kellner (folgt auf Jean Jaerling)
Generalkassierer: Jules Backes

Josy Simon rebelliert ohne ersichtlichen Grund und unterstellt der Parteispitze Unregelmäßigkeiten. Er wird aufgefordert, seine grundsätzliche Solidarität zur Partei zu bekunden. Als er dies verweigert, stellt Roby Mehlen den Antrag auf Einleitung eines Ausschlussverfahrens. Dieser Antrag wird vom Kongress bei 6 Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen.

 

15. Januar 91
Der N-Vorstand fordert den Abgeordneten Josy Simon auf, sein Mandat niederzulegen und dem Nächstgewählten Platz zu machen.

5. Februar 91
Gaétan Raeman wird vom NV zum neuen Generalsekretär gewählt

19. Juni 91
Der DP-Fraktionschef im Stadtrat Luxemburg, Jacques-Yves Henckes beschuldigt in einer Pressekonferenz seine Partei
übler Machenschaften und erklärt seinen Austritt aus der DP.

10. September 91
Der NV enthebt Gaétan Raeman wegen ungebührlichen Benehmens seines Amtes als diensttuender Generalsekretär.
Fraktionssekretärin Marie-Anne Lux übernimmt provisorisch das Amt.

30. Oktober 91
Das Aktionskomitee antwortet der ASTI auf einen Brief an die Redaktion in dem das AK 5/6 mit der extremen Rechten
in Verbindung gebracht wurde.

8. Dezember 91
Nationalkongress in Wormeldingen:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen (folgt auf John Bram)
Generalsekretär: Jacques-Yves Henckes (folgt auf Edouard Kellner)
Generalkassierer: Jules Backes

 

15. Juni 92
Präsident Mehlen, Generalsekretär Henckes und die Abgeordneten Gibéryen und Koepp überreichen der Parlamentspräsidentin Erna Hennicot-Schoepges eine Petition mit 8.310 Unterschriften, in der die Einführung eines Referendums betr. die Einführung eines einheitlichen Pensionsregimes für alle Bürgerinnen und Bürger gefordert wird.

6. Juli 92
Auftakt einer Unterschriftenaktion für Referendum über Maastricht-Vertrag. In der parlamentarischen Orientierungsdebatte vom 22. April 92 war ein diesbezüglicher Antrag zurückgewiesen worden.

9. September 92
Nationalvorstand

Ein Mitglied und Kandidat bei den Parlamentswahlen im Osten (Mannes) soll wegen im Namen des AK 5/6 gemachten ausländerfeindlichen Aussagen auf einer LSAP-Versammlung ausgeschlossen werden. Die Prozedur wird eingeleitet. Erstmals wird eine Änderung des Namens des Aktionskomitees andiskutiert.

10. Oktober 92
Journée parlementaire

22. November 92
Nationalkongress in Diekirch:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Jacques-Yves Henckes
Generalkassierer: Jules Backes

Statutenänderung + Namensänderung: Aus „Aktionskomitee 5/6“ wird „Aktionskomitee fir Demokratie a Rentegerechtegkeet“ Forderung an die Regierung: Zum 1. Januar 93 wird eine Rentenerhöhung um 10% bzw. mindestens 5.000 Franken verlangt

 

17. Februar 93
Das ADR teilt Staatminister Santer mit, dass es nicht an einer Versammlung der Parteienvertreter mit der Regierung über den Maastricht-Vertrag teilnehmen wird „Ne voulant pas nous faire les complices d’une telle tromperie et ne voulant pas cautionner implicitement la procédure de ratification gouvernementale…“

16. März 93
Der ADR-Präsident und Abgeordnete Roby Mehlen reicht den Gesetzesvorschlag zur Einführung des Referendums
auf Basis einer Bürgerinitiative ein.

22. März 93
Der CSV-Abgeordnete und Finanzspezialist Fernand RAU und seine Gemahlin, Hilda Rau-Scholtus treten aus der CSV aus und in die ADR ein. Der „Journal“ zitiert den Abgeordneten Rau: „Mir sinn nämlech der Meenung, datt een nët engersäits Grondwäerter a Solidaritéit, Toleranz a Frëndschaft kann an d’politesch Vitrine stellen an aanersäits um Niveau vun de Parteien Zwietracht, Favoritismus a Klüngelbildung passéire loossen“.

17. September 93
Veranstaltung als Auftakt zur Kampagne für die Gemeindewahlen

23. September 93
Weil das ADR sich gegen das Ausländerwahlrecht bei den Gemeindewahlen ausgesprochen hat, wirft der Journalist Michel Raus das ADR auf RTL mit Rechtsradikalen in einen Topf. Das ADR protestiert bei RTL gegen diese Hetze und kündigt im Wiederholungsfall gerichtliche Schritte an.

10. Oktober 93
Gemeindewahlen: Das ADR konnte seine Position im Vergleich zu den Landeswahlen von 1989 fast überall verbessern. In zehn Proporzgemeinden angetreten, konnte das ADR in sieben Gemeinden je einen Sitz erringen: Differdingen, Esch/Alzette, Hesperingen, Junglinster, Luxemburg, Schifflingen und Walferdingen.

6. Dezember 93
Pressekonferenz zum Thema Wahlrecht für Bürger der Europäischen Union.

16. Dezember 93
Der Generalsekretär der CGFP, Jos Daleiden wirft dem ADR auf RTL „Ausländerhetze“ vor, weil das ADR gegen das Ausländerwahlrecht ist. Dabei ist die CGFP selbst ganz entschieden gegen das Ausländerwahlrecht, während das ADR die Frage einem Referendum unterwerfen möchte. Er wird postwendend aufgefordert, dies entweder zu beweisen oder seine Aussage zurückzuziehen, ansonsten gerichtliche Klage eingereicht würde.

30. Januar 94 
Nationalkongress in Itzig:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Marco Dockendorf (folgt auf Jacques-Yves Henckes)
Generalkassierer: Jules Backes

In Sachen Maastricht-Vertrag wird der Regierung Verfassungsbruch vorgeworfen und sich für ein dezentrales Europa ausgesprochen. U.a. wird auch ein Parteienfinanzierungsgesetz gefordert.

 

1. März 94
Pressekonferenz in der Parteispenden (Valisse)-Affäre, in der eidesstattliche Zeugenaussagen präsentiert wurden, die auf Parteispenden der Bauernzentrale an die CSV hindeuteten. Tags darauf stellte sich heraus, dass das Chalet Mierscherbierg in dem angegeben Jahr noch nicht existierte. Effektiv hatten die beiden Zeugen sich hinsichtlich der Jahresangabe geirrt, was die ganze Aussage unglaubwürdig erscheinen ließ.

14. März 94
Hilda Rau-Scholtus erklärt ihren Austritt aus dem ADR und gründet eine neue Partei namens „Neutral an onofhängeg Mënscherechterpartei“ (NOMP)

6. März 94
Der neugewählte ADR-Generalsekretär Marco Dockendorf demissioniert, weil seine Einwände auf genaue Überprüfung der Zeugenaussagen in der sog. „Valisse-Affär“ nicht berücksichtigt worden seien. Fraktionssekretärin Marianne Lux wird das Amt bis zum nächsten Kongress ausfüllen.

April-Mai 94
Die Wahlkampagne wird durch die sog. „Valisse-Affär“ angeheizt. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss wird eingesetzt. Die politischen Gegner des ADR versuchen mit allen Mitteln, Kapital aus dem fehlerhaften Zeugendossier zu schlagen. Die parteipolitisch eingefärbte Presse bietet alle Mittel auf, um das ADR und seinen Präsidenten in der Wählergunst zu erledigen. Das ADR bringt landesweit eine Sondernummer des „Pefferkär“ heraus, in der die Wähler über den wahren Sachverhalt aufgeklärt werden.

2. Juni 94
Der ADR-Abgeordnete Fernand Rau kommt auf tragische Weise durch einen Unfall ums Leben. Die ADR würdigt die Verdienste ihres verstorbenen Kollegen und organisiert einen Gedenkgottesdienst am 17. Juni in der St. Michaelskirche

12. Juni 94
Parlaments- und Europawahlen. Das ADR legt landesweit kräftig zu (von 7,30 auf 8,17 Prozent) und ist nun in Fraktionsstärke im Parlament vertreten. Gewählt wurden: Gast Gibéryen, Fernand Greisen, Jacques-Yves Henckes, Jean-Pierre Koepp und Roby Mehlen. Für ein europäisches Mandat hatte es nicht gereicht. Staatsminister Jean-Claude Juncker erklärt in einem Anflug echter demokratischer Gesinnung, dass es sein erklärtes Ziel sei, das ADR von der politischen Landkarte verschwinden zu lassen.

15. Januar 95
Nationalkongress in Monnerich:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Suzi Hoffmann (folgt auf Marco Dockendorf)
Generalkassierer: Jeff Engelen (folgt auf Jules Backes)

Themen waren u.a. die Parteienfinanzierung, das Ausländerwahlrecht und die europäische Agrarpolitik.

 

9. Mai 95
Der Escher ADR-Gemeinderat Aly Jaerling protestiert öffentlich gegen die Glückwünsche, die die ADR-Führung an den neugewählten französischen Präsidenten Jacques Chirac gerichtet hat und droht, bei weiteren Sympathiebekundungen gegenüber rechtsgerichteten Parteien aus der ADR auszutreten.

29. Juni 95
Nach längeren internen Querelen und wegen der Europapolitik der Partei teilt Suzi Hoffmann der Presse mit, als Generalsekretärin zu demissionieren und aus der ADR auszutreten. Fraktionssekretärin Sandra Bettendorf übernimmt vorübergehend ihre Aufgaben.

23. September 95
Journée parlementaire. Themen sind: Verwaltungsreform, Unterricht und Landwirtschaft/Weinbau

2. März 96
Nationalkongress in Mertert:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Sandra Bettendorf (folgt auf Suzi Hoffmann)
Generalkassierer: Jeff Engelen

Themen waren u.a. eine Statutenreform, die Renten, das Beamtenstatut, die Arbeitslosigkeit und die Pflegeversicherung.

 

13. Januar 97
Ein inhaltlich vorzüglicher Vortrags- und Diskussionsabend mit Dr. Herrmann Scheer, MdB und Präsident der europäischen Solarenergiegesellschaft,über nachhaltige Politik im allgemeinen und umweltfreundliche Energiepolitik im Besonderen.

23. Februar 97
Nationalkongress in Redange:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Sandra Bettendorf
Generalkassierer: Jeff Engelen

Es wurden Resolutionen verabschiedet zu den Themen Rentengerechtigkeit und Arbeitslosigkeit.

 

7. April 97
10-Jahresfeier in Larochette

18. Oktober 97
Sonderkongress Arbeitslosigkeit in Esch/Alzette. Ein Grundsatzpapier zum Thema Arbeitslosigkeit wird verabschiedet.

7. März 98
Nationalkongress in Luxemburg:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Sandra Bettendorf
Generalkassierer: Jeff Engelen

 

21. Juli 98
Pensionsreform verabschiedet. Unter wütendem Protest der öffentlichen Bediensteten verabschiedet das vorübergehend im Stadthaus Luxemburg tagende Parlament eine Pensionsreform, die die beiden Regime des privaten und öffentlichen Sektors einander näher bringt. Die Abgeordneten der Mehrheitsparteien und des ADR werden mit Tomaten beworfen und müssen bei ihrer Ankunft von der Polizei beschützt werden.

21. November 98
Sonderkongress Bildungsmisere in Frisingen. Ein Grundsatzpapier zum Thema Bildung wird verabschiedet.

13. Januar 99
Gründung einer a.s.b.l.

27. März 99
Nationalkongress in Dommeldingen:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Fernand Greisen (folgt auf Sandra Bettendorf)
Generalkassierer: Jeff Engelen

 

9. April 99
Sonderkongress Mittelstand in Itzig. Ein Grundsatzpapier zum Thema Mittelstand wird verabschiedet.

13. Juni 99
Parlaments- und Europawahlen. Das ADR legt landesweit noch einmal kräftig zu (von 8,17 auf 11,31 Prozent) und ist nun mit sieben Abgeordneten im Parlament vertreten. Gewählt wurden: Jean Colombera, Gast Gibéryen, Fernand Greisen, Jacques-Yves Henckes, Aly Jaerling, Jean-Pierre Koepp und Roby Mehlen. Für ein europäisches Mandat hatte es trotzdem wieder nicht gereicht.

14. Juni 99
Das Luxemburger Wort schimpft: „Was hat sich der Wähler dabei gedacht, diese Demagogen, die sich auf Kosten der Homogenität und des Gemeinschaftsgefühls in der Gesellschaft breitmachen, massiver denn je zu stimmen…usw. usf.“ Daraufhin tritt der neugewählte ADR-Norddeputierte Jean Colombera, der erst kurz vor den Wahlen die luxemburgische Nationalität angenommen hatte, vor dem Hauptgebäude der Sankt-Paulus-Druckerei in den Hungerstreik.

17. Juli 99
Gründung der ADR-Jugendsektion
Eine Jugendsektion wird gegründet. Präsident ist Christian Schaack, Sekretär Alex Penning und Kassiererin Tania Gibéryen

10. Oktober 99
Gemeindewahlen: Das ADR konnte seine Position im Vergleich zu 1993 verbessern. Es ist nun in zehn Proporzgemeinden vertreten:Bascharage, Differdingen, Düdelingen, Esch/Alzette, Hesperingen, Junglinster, Luxemburg, Monnerich, Schifflingen und Sassenheim. In Luxemburg und Esch/Alzette wurden je zwei ADR-Kandidaten gewählt.

13. Januar 2000
Gründung der ADR s.c.i. und Kauf der Halle in Itzig

27. September 2000
Die ADR äussert scharfe Kritik in Bezug auf die Telefonüberwachung bei der LSAP im Falle Journal-Wolter und fordert Reformen im Justizwesen.

Dezember 2000
Die Parteizeitung „De Pefferkär“ wird nunmehr vierfarbig im Rotationsverfahren gedruckt und die Seitenzahl verdoppelt.

März 01
ADR nimmt am „Rentendësch“ teil
Mit dem Ziel, weitere und wesentliche Fortschritte in Sachen Rentengerechtigkeit zu erzielen, beschließt das ADR an einem „Rentendësch“ teilzunehmen. Entsprechende Gespräche waren vom Premierminister am 10. Mai 2000 anlässlich der ersten Regierungserklärung der neuen CSV-DP-Koalition zur Lage des Landes angekündigt worden. Die am 19. März beginnenden Verhandlungen mit den Regierungsvertretern, Sozialpartnern und allen im Parlament vertretenen politischen Parteien werden sich bis in den Juli hinein ziehen.

24. März 01
Nationalkongress in Wasserbillig:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Fernand Greisen
Generalkassierer: Jeff Engelen

Themen: Mittelstand, Gleichgewicht öffentlicher und privater Sektor, Europa und Stahlstandort Luxemburg.

 

Mai 01
ADR beschließt Plakatkampagne zum Rententisch.
Um seinen Forderungen am Rententisch Nachdruck zu verleihen, beschließt der Nationalvorstand des ADR eine landesweite Plakataktion.

16. Juli 01
Rententisch: Wichtiger Etappensieg für das ADR
Als „wesentlicher Schritt in Richtung Rentengerechtigkeit“ wertet das ADR den in der Abschlusserklärung des „Rentendësch“ am 16. Juli festgeschriebenen Konsens. Den Rentnern des Privatsektors wird eine mehr oder weniger substantielle Rentenerhöhung zugestanden und die Diskrepanz zwischen den Pensionsregimen im öffentlichen und privaten Sektor wird gutes Stück weiter abgebaut. Langjährigen Forderungen des Aktionskomitees (Abschaffung der „Hungerrenten“, Anerkennung der Heimarbeit, …) wurden übernommen.

18. Juli 01
Das ADR klagt gegen die Bautenministerin Erna Hennicot-Schoepges, die unter fadenscheiniger Begründung die Aufstellung von kleinen Plakatständern entlang der Straßen verweigert hat. Am 12. Juni hatte das ADR bereits vor dem Parlament gegen diese willkürliche Weigerung protestiert.

2. Oktober 2001
Die ADR-Spitze trifft sich in Straßburg mit Vertretern der UEN (Union pour l’Europe des Nations im Hinblick auf eine eventuelle Mitgliedschaft.

12. November 2001
ADR beschließt Zusammenarbeit mit UEN
Der Nationalvorstand beschließt die formelle Zusammenarbeit mit der Europaparlamentsfraktion der UEN.

27. Januar 2002
Nachhaltigkeitskongress in Howald
Ein umfangreiches, vom Präsidenten erstelltes Dokument wurde einstimmig angenommen und legt die zukünftigen Leitlinien in Sachen Nachhaltigkeit fest. Das Prinzip der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes werden somit integraler Bestandteil der ADR-Programmatik.

24. März 2002
Nationalkongress in Vichten:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Fernand Greisen
Generalkassierer: Jeff Engelen

Themen: Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

 

15. Februar 2003
Teilnahme an Massenkundgebung gegen den zweiten Irak-Krieg
Demonstration in der Hauptstadt gegen den anstehenden Irak-Krieg. Das ADR, das wiederholt vor einem erneuten Waffengang gegen den Irak warnte, gehörte zu den ersten Unterzeichnern des Appels gegen diesen Krieg und des Aufrufs zu einer Großkundgebung unter der Losung: „Pour le respect du droit international. Non à une guerre contre l’Irak.“

16. März 2003
Nationalkongress in Aspelt:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Fernand Greisen
Generalkassierer: Jeff Engelen

Themen: Bildung, Finanzen, Arbeitslosigkeit, Verwaltungsreform, Justiz, Staatsrat, Mittelstand…

 

6. März 2004
National- und Europakongress in Junglinster
Der Kongress steht unter dem Motto „Konsequent fir Lëtzebuerg“. Die Kandidaten für die Europawahlen werden vorgestellt und Spitzenkandidat Gast Gibéryen, einer der vier Abgeordneten die das luxemburgische Parlament im EU-Konvent vertraten, präsentiert die Grundlinien des Europawahlprogramms.

24. April 2004
Wahlkongress in Dommeldingen
Auftakt zur „heißen Phase“ des Wahlkampfs. Die Kandidaten und das nationale Wahlprogramm, welches, wie das europäische, unter dem allgemeinen Slogan „Kompetent a Konsequent“ läuft, werden vorgestellt. Erstmals werden auch die Wahlplakate präsentiert. Das Wahlprogramm deckt den gesamten Themenbereich ab.

13. Juni 2004
Parlaments- und Europawahlen. Trotz eines themenbezogenen Wahlkampfs fällt das ADR von 11,31 auf 9,95 Prozent zurück und verliert 2 Mandate, je eines im Zentrum und im Norden. Es behält aber mit 5 Abgeordneten Fraktionsstärke.  Gewählt wurden: Gast Gibéryen, Jacques-Yves Henckes, Aly Jaerling, Jean-Pierre Koepp und Roby Mehlen. Für ein europäisches Mandat hatte es wieder nicht gereicht.

2. Oktober 2004
Journée parlementaire auf der „Cloche d’Or“

12. Oktober 2004
Protest gegen geplanten „Griff in Rentenreserven“
Die feierliche erste parlamentarische „Rentrée“ der neugewählten Volksvertretung wird begleitet von einer Protestkundgebung des ADR. Anlass ist das Regierungsprogramm der neuen CSV-LSAP-Koalition. Erstmals wird dort der Rententischkompromiss in Frage gestellt – die Erziehungspauschale soll künftig über die Rentenkassen des Privatsektors finanziert werden. Der Protest wird Erfolg zeitigen.

12. März 2005 
Nationalkongress in Wiltz:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Timon Oesch (folgt auf Fernand Greisen)
Generalkassierer: Jeff Engelen

Die Kongressteilnehmer beschließen mit einem konsequenten Nein zum vorgeschlagenen EU-Verfassungsvertrag in die anstehende Referendumskampagne zu ziehen. Im Parlament sollen die ADR-Vertreter jedoch dem im Referendum ausgedrückten Wählerwillen Folge leisten.

 

10. September 2005
Nationales Referendum über den EU-Verfassungsvertrag.
Trotz einer gewaltigen, von der Regierung inszenierten Gehirnwäsche lehnen 43,48 Prozent der Wähler den EU-Verfassungsvertrag ab. Nur 56,52% stimmen dafür. Das ADR war die einzige im Parlament vertretene Partei, die diesen Vertrag ablehnte.

9. Oktober 2005
Gemeindewahlen: Nochmals Verluste
Die Wahlkampagne stand unter dem Motto:„Liewesqualitéit fir jiddereen“. Die Ergebnisse liegen im Trend der rezenten Nationalwahlen. Das ADR ist nun noch in fünf Gemeinderäte vertreten: Luxemburg-Stadt (3,92%), Esch-Alzette (6,85%), Monnerich (7,05), Sanem (6,55%) und Wintger (13,04%). Generalsekretär Timon Oesch legt als Konsequenz sein Amt nieder. Der Nationalvorstand bittet ihn, dieses Amt dennoch bis zum nächsten Kongress weiterzuführen

26. November 2005
Klausurtagungen zum Grundsatzprogramm in Gasperich
Der Rohentwurf eines Grundsatzprogramms wurde an alle Bezirks- und Nationalkomiteemitglieder verschickt, welche nun zu der ersten einer ganzen Serie von Klausurtagungen geladen sind, in denen der Entwurf Punkt für Punkt und anhand von schriftlichen Abänderungsanträgen durchdiskutiert wird. In der Folge werden viele Diskussionen um eine Neuorientierung und die Identität der Partei geführt. Unter anderem soll der Name noch einmal geändert werden. Aus dem Aktionskomitee soll definitiv eine Partei werden. Der Nationalvorstand beschließt jedoch, keine radikale Namensänderung vorzunehmen; das Kürzel ADR, an das die Wähler sich gewöhnt haben, soll erhalten bleiben. Auf Vorschlag des Präsidenten wird schlussendlich der neue Name „Alternativ Demokratesch Reformpartei“ ADR zurückbehalten. Die Entwicklung eines neues Logos wird angegangen.

2. Dezember 2005
Der Abgeordnete Jaerling wendet sich in einem Schreiben gegen die geplante Namensänderung und die Änderung des Grundsatzprogramms. Da bisher kein eigentliches Grundsatzprogramm bestand, ist diese Haltung nicht logisch. Er droht mit dem Austritt aus der Fraktion.

7. Februar 2006
Grundsatzprogamm der Öffentlichkeit vorgestellt
Der Entwurf des Grundsatzprogramms wird erstmals der Presse vorgestellt und erläutert. Jedem Parteimitglied wird der ausgearbeitete Entwurf zugesandt, und die Möglichkeit eingeräumt, eigene Abänderungsvorschläge einzubringen.

13. März 2006
Aly Jaerling erklärt seinen Austritt aus der Partei, will jedoch Mitglied der Fraktion bleiben um den Mitarbeitern nicht „das Brot zu nehmen“. Er tritt dann später doch aus der Fraktion aus und raubt damit dem ADR seinen Fraktionsstatus, was eine große institutionelle und finanzielle Schwächung der ADR nach sich zieht.

2. April 2006
Nationalkongress in Strassen:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Roy Reding (folgt auf Timon Oesch)
Adm. Generalsekretär: Manuel Turmes
Generalkassierer: Jeff Engelen

Das erste Grundsatzprogramm der Partei wird nahezu einstimmig, bei nur einer Enthaltung, von den Mitgliedern gutgeheißen. Die Namensanpassung wird ebenso bestätigt. Aus Aktionskomitee fir Demokratie a Rentegerechtegkeet wird nun „Alternativ Demokratesch Reformpartei“ (weiterhin ADR) und das neue Logo wird vorgestellt.

 

April 2007
Der Journalist Alain Frast wird Fraktionssekretär. Er verbessert die Kommunikation und engagiert sich stark in der Organisation der Wahlkampagne 2009.

22. April 2007
Nationalkongress in Düdelingen:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretäre: Roy Reding und Manuel Turmes
Generalkassierer: Jeff Engelen

 

19. Januar 2008
Schulkongress in Frisingen: eng Chance fir all Kand
Während eines eigens einberufenen Bildungskongresses stellte die ADR ihr Programm für eine tiefgreifende Reform der Luxemburger Bildungspolitik vor. Die ADR plädiert in ihrem Schulprogramm für einen systemischen Umbau des Unterrichtswesens.

2. März 2008
Nationalkongress in Born:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretäre: Roy Reding und Manuel Turmes
Generalkassierer: Jeff Engelen

Der Kongress stand unter dem Motto „En Häerz fir Lëtzebuerg“. 16 Monate vor den nächsten Parlamentswahlen setzte die ADR erste Zeichen für den kommenden Wahlkampf.

 

13. März 2008
Kooperationsvertrag mit AHL
Die ADR und die AHL (Association des Hommes Luxembourgeois) geben ihren Kooperationsvertrag bekannt. Dieser ermöglicht unter anderem den AHL-Mitgliedern, auf den ADR-Listen an den Wahlen teil zu nehmen.

14. März 2009
National- und Europakongress in Junglinster
Der Europawahlkampf der ADR steht unter dem Motto: Für ein anderes Europa! Das Europaprogramm und die Kandidaten zur Europawahl wurden vorgestellt: Jean Colombera, Gast Gibéryen, Jacques-Yves Henckes, Fernand Kartheiser, Robert Mehlen und Roy Reding. Die ADR ist die einzige Partei in Luxemburg, die sich klar gegen den EU-Beitritt der Türkei ausspricht. Luxemburg muss seine Souveränität und seine Identität im großen Europa bewahren können. Die ADR möchte keinen europäischen „Einheitsstaat“ und fordert dass das Subsidiaritätsprinzip wieder voll zur Anwendung kommt.

15. April 2009
Vorstellung des nationalen Wahlprogramms
Im Parc Hôtel Alvisse wird der Presse das Programm für die Nationalwahlen vom 7. Juni vorgestellt, unter dem Motto: Léisungen fir Lëtzebuerg

25. April 2009
Wahlauftaktveranstaltung auf Kirchberg.
In einer aufwändig inszenierten Veranstaltung werden die 60 Kandidaten für die Parlamentswahl vorgestellt

7. Juni 2009
Parlaments- und Europawahlen. Trotz eines sehr aufwändigen und themenbezogenen Wahlkampfs fällt die ADR von 9,95 auf 8,13 Prozent zurück und verliert ihr Mandat im Ostbezirk. Damit wird die Fraktionsstärke verfehlt. Gewählt wurden: Jean Colombera, Gast Gibéryen, Jacques-Yves Henckes und Fernand Kartheiser. Für ein europäisches Mandat hatte es wieder nicht gereicht.

20. März 2010
Nationalkongress in Perlé:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretär: Roy Reding
Generalkassierer: Jeff Engelen

 

3. August 2010: Jemp Koepp †
Nach längerer Krankheit verstarb der langjährige ADR-Abgeordnete J.-P. Koepp im Ettelbrücker Krankenhaus. ADR-Präsident Roby Mehlen würdigte seine Verdienste in einer Traueransprache auf seiner Beerdigungsfeier in Hosingen, zu der sich ganz viele Politiker und Mitbürger eingefunden hatten. J.P. Koepp hatte 1999 das Kunststück geschafft im Norden das drittbeste persönliche Resultat zu erreichen, was seine große Beliebtheit beim Volke unterstreicht.

3. April 2011
Nationalkongress in Oberkorn:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Roby Mehlen
Generalsekretäre: Roy Reding und Manuel Turmes
Generalkassierer: Jeff Engelen

 

25. März 2012:
Nationalkongress in Luxemburg:
Neuwahl Vorstand:

Präsident: Fernand Kartheiser
Generalsekretär: Jean Schoos
Generalkassierer: Jean-Claude Strottner